MuseScore – OpenSource-Programm für Masochisten

Da mein gekaufter “Notation Composer” nicht Windows-10-kompatibel ist (was laut Hersteller natürlich nur an den unfähigen Microsoft-Programmierern liegt), verwende ich als (zumindest im Herzen) großer Freund von Open Source-Programmen seit einem Jahr öfters MuseScore.

Nun wird ja die MS-Office-Seite gern als völlig überfrachtetes schwer benutzbares Programmpaket gescholten, aber ich muss bei meinen Open-Source-Experimenten immer wieder feststellen, dass es weitaus schlimmer geht. Offenbar konzentrieren sich viele Entwickler auf die Funktionalität und überlegen erst in zweiter Linie, mit welcher Benutzeroberfläche man die Programm bedienbar macht – wenn überhaupt.

Gibt man in MuseScore die Noten mit der Tastatur genau so ein, wie man sie später braucht, so ist alles gut und es geht sogar schneller als mit vielen anderen Maus-orientierten Programmen. Aber wehe, wenn man etwas editieren will. Auch der Import von MIDI-Dateien führt zu einem Notenblatt, dass selbst mit Liebe und Mühe kaum noch zu bearbeiten ist.

Das bekannte “Air” von Bach (BWV 1068) wollte ich von mir über MIDI als MIDI-Datei eingespielt importieren und leicht nachbearbeiten. Während Notation Composer sogar vorschlägt, dies in 2 Systeme für die rechte und linke Hand aufzuteilen, und zwar mit sehr guten Ergebnissen (nur leider in der nachfolgenden Bearbeitung sehr instabil ist), kann MuseScore mit solcher Automatik nicht aufwarten – aber egal

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, das kann man ja manuell machen. Nur ist das Ergebnis … kreativ:

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Die ersten Takte sind noch perfekt (auch wenn statt in Vierteln, der Bass in Halben notiert ist, aber egal). In Takt 4 bei a) rutscht das letzte “C” plötzlich in die linke Hand. Da hier aber noch das “C” als halbe Note 2 Oktaven weiter unten erklingt, wird es als zweite Stimme interpretiert, die aber erst jetzt erklingt, also müssen noch eine halbe und eine viertel Pause (eingekreist) davor in den Takt gepappt werden. Naja. Lustig ist der Anfang von Takt 5 bei b). Weil wir wegen des “C”s ja nun im Violinschlüssel sind, braucht man für das “Cis” in der linken Hand schon verdammt viele Hilfslinien. Das auf das “A” der rechten Hand folgenden “G”-“Fis”-“G” landet aber bei c) wieder in der linken Hand, während der im selben Tonbereich liegenden D-Dur Akkord der rechten Hand in Takt 6 wieder im oberen System geschrieben wird, um das dem “D/Fis” folgende “E->D” wieder nach unten (siehe d) zu verlegen. Das ist alles keine Software-Meisterleistung, aber absolut akzeptabel, wenn man es ausbessern kann – nur:

Stücke Bearbeiten – wer braucht so etwas?

Jedenfalls scheinbar nicht die Programmierer von MuseScore. Lässt sich das im falsche System notierte “C” bei a) noch per Cut-and-Paste oben (in die markierte Pause) einfügen, so wird es ab dann etwas … schwieriger: die falschen Pausen sind leider immer noch da:

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Das verbliebene “C” ist nun plötzlich die 2. Stimme (grün)

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, die man erst in die erste Umwandeln muss, dann verschwinden die Viertel-Pausen oberhalb und die halbe Pause davor (auch 2. Stimme) kann man jetzt löschen – es wäre auch zu viel verlangt, dass das Programm selbst erkennt, dass diese Pause mangels 2. Stimme in diesem Takt überflüssig ist. Aber egal. Man denkt, am hat das Prinzip verstanden, aber so einfach ist die Logik von MuseScore nicht:

In diesem Strg-X / Strg-V – Schema möchte man weitermachen und die von Quantisierungsfehlern befreiten 3 Noten (beginnend mit dem blau markierten “g”) im nächsten Takt ein System nach oben transferieren:

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Shift-Klick führt aber leider dazu, dass das untere “Cis” mit markiert wird:

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Strg-X lässt dieses grüne “Cis” leider mit verschwinden. Alse mit Strg-Klick die Viertel einzeln markieren?

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Ja, das geht! Und mit Strg-X sind sie auch verschwunden. Aber Klickt man nun auf die viertel Pause und drückt Strg-V zum Einfügen so erhält man:

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Also: nichts. Auch das Markieren der viertel und halben Pause mit Shift-Klick lässt nichts einfügen. Markiert man beide getrennt mit Strg-Klick so fehlt ein blaues Rechteck um die Noten und dann bringt Strg-V immerhin eine Fehlermeldung:

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Bitte? Ich finde ja, dass die 3/4-Pause ein perfektes Ziel zum Einfügen von 3 Viertel-Noten ist. Zumal es anders ja erst recht nicht geht.

Aber es geht doch. Man muss nur wissen wie. Man markiert unten die drei Viertel mit Shift-Klick, wodurch das tiefe “Cis” ja auch mit markiert wird. Dann kopiert man mit Strg-C und klickt oben auf die viertel Pause und fügt ein. Dann erhält man:

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Jetzt kann man mit Klicken und “Entf” die doppelten Noten im falschen System löschen. Es bleiben dann noch Pausen zurück, die man ebenfalls löschen kann. Allerdings erst dann, wenn man ggf. die verbliebenden richtigen  Noten der ersten Stimme zuordnet, wodurch die Pausen dann in die zweite Stimme wandern und erst da kann man sie löschen. Das Markieren von Pause einer anderen Stimme, die direkt unter den Noten liegen, ist allerdings ein Kunststück. Tausendmal geklickt, tausendmal nichts passiert. Manchmal muss man die darüberliegende Note transponieren, dann erst kommt man an die Pause heran und kann diese löschen, dann wieder zurück transponieren. Alles logisch, oder?

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Leider geht aber gerade das Zuweisen von Stimmen in MuseScore manchmal nicht. Markiert man z.B. eine Notenzeile im System:

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und versucht dann, diesen Noten einer Stimme zuzuweisen, so werden einige Noten der neuen Stimme zugewiesen, andere nicht. Oder auch ‘mal gar keine. Übrigens ist das zuweisen zu Stimmen beim Importieren nur eine unerklärliche Idee von MuseScore – in einer normalen Klavierpartitur ist das beid er Eingabe gar nicht vorgesehen, denn auch innerhalb eines Systems kann es (z.B. bei Akkorden) Noten einer Stimme geben, die gleichzeitig ertönen. Aber im Nachhinein das so zu editieren, ist nahezu unmöglich.

Wenn man so etwas versucht, so wird man immer wieder mit diesem nervtötenden Verhalten konfrontiert: Vermeintlich sinnvolle Operationen bewirken gar nichts, erzeugen nicht einmal eine Fehlermeldung. Alltägliche Funktionen sind nur über abstruse Workarounds möglich (dies war ein ausführliches Beispiel, dutzende andere wären auch noch zu berichten).

Nun ist MuseScore keine Beta-Version. Das Programm wird seit vielen Jahren entwickelt und hat bereits den Versionsstand 2.0. In der vorliegenden Form ist es leider oft eine unfreiwillige Werbung für kommerzielle Software.

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